Tierheim Homburg schlägt Alarm

Ab dem 01.01.2024 müssen Fundtiere in den Rathäusern beim Ordnungsamt abgegeben werden. Das Tierheim Homburg nimmt keine Fundtiere mehr auf! Der Konsortialvertrag mit den Städten und Gemeinden läuft am 31.12.2023 aus. Einen neuen Vertrag gibt es nicht! Im September 2022 gab es auf Initiative des Tierschutzverein Homburg schon einmal einen Gesprächstermin zu neuen Verhandlungen, wegen des am 31.12.2023 endenden Konsortialvertrages des Tierheims Homburg mit den Kommunen. Vertragspartner des Tierschutzvereins Homburg/Saar und Umgebung e.V. sind die Städte und Gemeinden im Saar-Pfalz Kreis und die Stadt Neunkirchen. Leider müssen wir vor Jahresende noch wichtige Informationen zum Thema Fundtiere ab dem 01.Januar 2024 bekannt geben. Die Verwahrung von Fundtieren ist kraft Gesetzes eine Aufgabe der jeweiligen Kommunen, im Fall von Neunkirchen, also die Stadt Neunkirchen bzw. das Ordnungsamt. Da die Ordnungsämter aber keine Unterbringungsmöglichkeiten für Tiere haben, wurde diese Aufgabe von den Kommunen mittels Konsortialverträge an die Tierheime übertragen. Für die Betreuung von Fundtieren (zur Erinnerung: eine Pflichtaufgabe der Kommunen) müssen zu den Geldern aus dem Konsortialvertrag noch zusätzlich Spendengelder aufgewendet werden, die wir allerdings für andere Aufgaben dringend bräuchten damit die Tiere gut und tierschutzgerecht versorgt werden können. Der Konsortialvertrag hatte eine Laufzeit von 5 Jahren. Die für das Tierheim Homburg zuständigen Kommunen zahlten Anfangs 30 Cent pro Einwohner jetzt 40 Cent (2 Cent Steigerung pro Jahr). Das Tierheim Dillingen bekommt von seinen zuständigen Kommunen zurzeit 1,40 € und hat in seinem Vertrag noch den Zusatz „und für die Unterhaltung des Tierheimes“. Es liegt also einzig und alleine daran, was den einzelnen Kommunen die Arbeit, die die Tierheime für sie übernehmen und leisten, wert ist. Die Kosten sind in Dillingen die Gleichen wie die in Homburg. Das Angebot des Städte- und Gemeindetages von voriger Woche, als Übergangslösung 0,60 Cent zu zahlen, lehnen wir ab. Es war fast 1 ½ Jahre Zeit mit uns Gespräche und Verhandlungen zu führen. Die Stadt Homburg hat in seiner Stadtratssitzung Gelder für Abgabetiere (Definition laut Konsortialvertrag) und den Neubau eines neuen Hundehauses in einer Höhe beschlossen, die für uns akzeptabel ist. Das Tierheim Homburg wird weiterhin Fundtiere aus Homburg aufnehmen, aufgrund einer Vereinbarung zwischen Herrn Bürgermeister Forster und der 1. Vorsitzenden des Tierschutzvereins Homburg, Carmen Horn, der bestätigte das Tierheim Homburg weiterhin finanziell zu unterstützen. Eine schriftliche Bestätigung wurde uns von Herrn Forster zugesagt. Von allen anderen Kommunen unseres Zuständigkeitsbereiches werden Fundtiere nur noch nach Rücksprache zu unseren Konditionen aufgenommen. Sollten sich Kommunen mit dem Gedanken tragen, wie früher, Tiere auf ihren Bauhöfen in Verschlägen, kleinen Zwingern oder Bauwagen unterzubringen, sollten sie wissen, dass das gegen das Tierschutzgesetz verstößt. Was geschieht mit hochinfektiösen Tieren? Katzen oder Hunde?? Ist eine Quarantänestation vorhanden?? Die Gemeinden müssen für Unterbringungsmöglichkeiten sorgen, natürlich nach den Vorgaben des Tierschutzgesetzes und Mitarbeiter mit Sachkundenachweis einstellen. Alle Faktoren – vom steigenden Mindestlohn – hinter dem unser Verein sicher steht, bis hin zu den fehlenden Rahmenbedingungen für die Pflicht der Kommunen zu kostendeckender Erstattung sowie zum fehlenden Online Handelsverbot für Tiere und der fehlenden Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen, treiben die Tierheime und die Tierschutzvereine an den Rand der Verzweiflung. Hinzu kommt, dass wir uns immer noch wegen der vielen unüberlegten Anschaffungen von Tieren während der Coronazeit mitten in der prophezeiten Abgabewelle befinden. Besonders belastend ist die große Zahl von Hunden mit Verhaltensauffälligkeiten, die ins Tierheim abgeschoben werden und lange nicht in die Vermittlung gehen können. Erschwerend hinzu kommt der jährliche fast Vermittlungsstillstand und parallel vermehrte Abgabe und Aussetzen von Hunden während der Ferienzeit sowie die mindestens 2-mal jährliche Katzenschwemme in den Tierheimen. Es geht aber auch um eine Wertschätzung des Ehrenamtes und um Arbeitsplätze. Ohne unsere Ehrenamtlichen Helfer wären unsere Tierheime schon lange am Ende. Unsere Mitarbeiter arbeiten am Limit und das für den Mindestlohn. Sie verrichten eine körperlich schwere Arbeit und wir haben nicht die finanziellen Mittel sie durch Aufstockung von Personal zu entlasten und ihnen einen angemessenen Lohn zu zahlen. Es könnte auch die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, einen bestimmten Betrag aus der Hundesteuer, die ja nicht zweckgebunden ist, an die Tierheime abzugeben?! Zudem wird im Tierheim Homburg noch Geld für dringend notwendige Sanierungen und dem Neubau des Hundehauses, was den Hunden, Katzen und Kleintieren eine tiergerechtere Unterbringung ermöglichen würde, benötigt. Von „Energieeffizienz“ kann bei den alten Zwingern und dem Katzenhaus keine Rede sein. „Wir müssen davon ausgehen, dass sich unsere Energiekosten in der kommenden Heizperiode verdreifachen“, sagt die Vorsitzende Frau Carmen Horn. Auch die Preise für Tierfutter steigen immens, während das Tierheim täglich 90 Tiere zu versorgen hat! Zur Information, Homburg ist ein kleines Tierheim! Die Erhöhung des Mindestlohns, die steigenden Tierarztkosten und die hohen Energiekosten führen dazu, dass die Kosten für das Tierheim in die Höhe schnellen. „Alleine werden wir das kaum stemmen können, zumal die Spendengelder rückläufig sind“, sagt Carmen Horn und appelliert an die politischen Verantwortlichen: „Wir sind jetzt dringend auf rasche und unbürokratische Hilfe angewiesen.“ Wir fordern hiermit einen landesweit einheitlichen Konsortialvertrag für das Tierheim Homburg und keine Übergangslösung von 60 Cent! Der Vorstand des Tierschutzvereins Homburg Saar und Umgebung e.V.